Vom altersgerechten Umgang mit dem Smartphone

Das Ergebnis der „Blikk-Studie“ (Bewältigung, Lernverhalten, Intelligenz, Kompetenz, Kommunikation) zu den Auswirkungen von übermäßigem Medienkonsum: Nutzen Kinder täglich ein Smartphone oder Tablet, führt dies verstärkt zu Konzentrations- und Sprachentwicklungsstörungen sowie Fettleibigkeit. Auch Babys unter einem Jahr sollen häufiger unter Fütter- und Einschlafstörungen leiden, wenn Väter oder Mütter während der Kinderbetreuung digitale Medien nutzen. Bereits 70% der Kinder im Kita-Alter benutzen das Smartphone mehr als eine halbe Stunde am Tag. Zwei- bis Fünfjährige Kinder, die Bildschirmmedien regelmäßig nutzen, seien zappeliger, leichter ablenkbar, öfter unruhig, haben Konzentrationsstörungen und zeigen auch Sprachentwicklungsprobleme. Kinder ab sieben Jahren und Jugendliche, die mehr als eine Stunde täglich an ihrem Smartphone oder Tablet sitzen, seien oft hyperaktiv oder unkonzentriert. Sie nehmen häufiger süße Getränke und Süßigkeiten zu sich und haben Übergewicht. Es gebe eindeutige Zusammenhänge zwischen ADHS, Schlafstörungen sowie Angststörungen und der Nutzungsdauer digitaler Medien. Die Bundesdrogenbeauftragte Mortler meint, dass Kinder- und Jugendärzte in Zukunft bei den Früherkennungsuntersuchungen genauer auf Anzeichen von Computerspielsucht und Medienabhängigkeit achten und die Eltern dann entsprechend aufklären sollten, um die Medienkompetenz in den Familien zu fördern. Laut dem letzten Drogenbericht sind mehr als eine halbe Millionen der 14- bis 64-Jährigen internetabhängig, was einem Prozent entspricht. Bei den 14 – bis 24 Jährigen zeigen 2,4 Prozent Zeichen von Abhängigkeit, unter den 14 – bis 16 Jährigen sind es doppelt so viele. Jungen seien von der Computerspielsucht häufiger betroffen als Mädchen. Abhängige Jugendliche verbringen im Schnitt täglich mehr als sechs Stunden vor dem Bildschirm. Die ehemalige Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig meint, dass Kinder den guten, souveränen Umgang mit den Medien lernen müssen. Der Medienkonsum solle sinnvoll und richtig dosiert sein. Doch ab welchem Alter ist ein Kind reif genug für ein Smartphone?

Das Bundesfamilienministerium schlägt Richtwerte vor:

 

0-2 Jahre gar nicht

3-5 Jahre höchstens 30 min. am Tag

6-9 Jahre höchstens 60 min am Tag

10-13 Jahre maximal 9 Stunden in der Woche

 

(Quelle: www.mdr.de/nachrichten/ratgeber „Blikk-Studie“, „Babys leiden unter smartphonesüchtigen

Müttern“, vom 29.05.17, S. 1-4)

 

 

 

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